Overbergschule tiptop vom Dach bis zum Fußboden
Ahlen. Vor bald 40 Jahren, es war 1986, ist die Overbergschule bezogen worden. Die letzte Hauptschule im Kreis Warendorf macht baulich noch immer einen guten Eindruck, wenngleich die Jahre nichts spurlos an ihr vorbeigegangen sind. Die Stadt Ahlen achtet auf den ordentlichen Zustand ihrer Liegenschaften und hat deswegen im Zuge der diesjährigen Ferienbaumaßnahmen der Overbergschule eine neue Dachhülle gegönnt. „Im Laufe der Zeit sind an manchen Stellen doch Undichtigkeiten entstanden“, erklärt Michael Chmielewski, Architekt im Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Ahlen. Feuchtigkeit greife nicht nur die Bausubstanz an, sie führe auch dazu, dass der Wärmeschutz verloren geht.
Die Originaldämmung ist mittlerweile entfernt und liegt nun eingepackt in großen Beuteln auf dem Dach, um fachgerecht entsorgt zu werden. Kein einfaches Spiel sei die Sanierung, räumt Chmielewski im Gespräch mit Bürgermeister Dr. Alexander Berger ein, der die Baustelle jetzt besuchte. „Architektonisch hat man sich hier richtig ausgelassen“, so der Befund des Experten. Satteldächer, Mansardendächer, innenliegende Dächer: Kein Profil, das man „mal so eben“ in Angriff nimmt. Viele Ecken und Winkel sind das eine Problem, das andere heißt Dauerregen. Zum Zeitpunkt des Baustellenbesuchs herrscht mal wieder Schlechtwetter. Keine Bauarbeiter sind zu sehen, dafür aber Pfützen auf dem Flachdach. Zum Glück liegt schon in einigen Abschnitten die neue Dachpappe. An die Bereiche, die noch auf Sanierung warten, kann man nur bei Trockenheit ran, sagt Chmielewski. „Ansonsten wird die Dämmung feucht und funktioniert nicht mehr.“ Der alte Kies, der das Dach bedeckt, wird ebenfalls restlos ausgetauscht. Moos und Dreck lassen ihn nicht mehr schön aussehen, und ihn zu reinigen, „lohne nicht.“ Die bisherigen Baukosten in Höhe von 100.000 Euro bezuschusst das Land NRW mit neunzig Prozent.
Nicht nur auf dem Dach tut sich etwas an der Overbergschule. Schulleiterin Sabine Schlarmann und ihre Stellvertreterin Kathrin Röhling bitten in das Lehrerzimmer, das genauso wie der Schulverwaltungstrakt mit neuen Möbeln und Fußböden ausgestattet worden ist. Für die 43 Lehrkräfte, die 350 Schülerinnen und Schüler unterrichten haben, sind die Arbeitsbedingungen dank der schöneren Räume angenehmer geworden. Gerne weichen sie aber auch ins Freie aus. Etwa auf die Terrasse gleich neben dem Lehrerzimmer. „Bei schönem Wetter ein Traum“, wie Sabine Schlarmann verrät. Anderes Highlight unter freiem Himmel ist das „Grüne Klassenzimmer“. Hochbeete, Bänke und Tische verleihen dem Außenbereich Qualität. Bei Sonnenschein lassen sich so Unterrichtseinheiten oder Besprechungen an der frischen Luft abhalten, wovon auch gerne Gebrauch gemacht wird.
In den letzten zwölf Monaten machte auch die Digitalisierung der Overbergschule erkennbare Fortschritte. Überall im Gebäude haben aus Landes- und Stadtmitteln im Rahmen des Digitalpakts neue Leinwände und Beamer Einzug gehalten. Und welche Projekte stehen für die Zukunft an? „Den NW-Raum werden wir umbauen“, kündigt die Schulleiterin an. Der Fachraum für Naturwissenschaften verliert seine feste Bestuhlung, die durch eine mobile ersetzt wird. Wesentlich flexibler sei der Raum dann zu nutzen, was neue multifunktionale Möglichkeiten eröffnet. „Hier herrscht kein Stillstand“, freute sich der Bürgermeister über das Engagement an der Schule und wünschte dem Kollegium „noch viele neue Ideen“.
Kathrin Röhling (links) und Sabine Schlarmann in der „Oase der Ruhe“: Die Lehrerterrasse |
Auf die Dachbaustelle wagten sich vor: v.l. Dr. Alexander Berger, Hausmeister Uwe Krauskopf, Michael Chmieleswski, Kathrin Röhling, Sabine Schlarmann, Brigga Kazmierczak (Schulverwaltung). |
Im „Grünen Klassenzimmer“ lässt sich Gemüse ernten. |
Dank Millionen-Investition: Leinwand, Beamer und WLAN gehören zu jedem Fach- und Klassenraum an der Overbergschule. |