Programm  "Eigenverantwortliches Denken"

- Trainingsraummodell

Eigentlich freuen sich alle Schülerinnen und Schüler über eine ruhige, freundliche Lern- und Arbeitsatmosphäre während des Unterrichts. Lernen macht Spaß, wenn der Unterricht interessant ist und man alles hören und verstehen und aktiv mitmachen kann. Dazu bedarf es einer guten Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler untereinander, zwischen Schülerschaft und Lehrkräften und zwischen Lehrkräften und Erziehungsberechtigten.

Oft werden Ruhe und Konzentration durch störbereite Schüler*innen, durch dauernde "Quertreiber" in erheblichem Maße negativ beeinträchtigt, so dass Lernerfolge  gemindert werden, weil wertvolle Unterrichtszeit durch stete Mahnungen und Diskussionen verloren geht.

Um stete Unterbrechungen des Unterrichts zu vermeiden, haben die Lehrkräfte der Overbergschule in mehreren Fortbildungsveranstaltungen eine Klassenordnung erarbeitet, die im Vorspann drei verbindliche Hauptregeln enthält:

  • Jede/r Schüler*in und jede Lehrperson hat das Recht auf störungsfreien Unterricht.
  • Jede/r Schüler*in und jede Lehrperson hat das Recht auf respektvolle Behandlung.
  • Jede/r Schüler*in und jede Lehrperson hat das Recht auf unversehrte Umgebung und unbeschädigtes Material.

Zur Durchsetzung dieser Regeln wurde probeweise im Schuljahr 2002/2003, dann offiziell auf Beschluss der Mitwirkungsgremien im Schuljahr 2003/2004 der "Trainingsraum für eigenverantwortliches Denken" eingerichtet. Schüler*innen, die wiederholt und bewusst trotz deutlicher Mahnung den Unterrichtsablauf stören, müssen bei der dritten Mahnung ihren Klassenraum verlassen und diesen Raum aufsuchen. Durch ihren vorübergehenden Ausschluss soll das Recht der Lernwilligen auf einen störungsfreien und konzentrierten Unterricht gewährleistet werden. Der vorübergehende Ausschluss eines Kindes erfolgt nach einem fest vereinbarten Verfahrensablauf:

  • Die Lehrperson schildert auf einem Begleitformular in kurzer Form den Grund für die Beorderung in den Sonderraum.
  • Die Trainingsraumlehrkraft führt mit dem Kind ein ruhiges aber klares Gespräch, das ihn zur Einsicht in das Fehlverhalten führen soll.
  • Das Kind formuliert sein Fehlverhalten schriftlich.
  • Das Kind erarbeitet schriftlich gezielte Änderungsvorschläge.
  • Die Trainingsraumlehrkraft entscheidet je nach gewonnener Einsicht und Bereitschaft des Kindes, an seinem Fehlverhalten zu arbeiten, über die Dauer des Aufenthalts im Trainingsraum. In der Regel verweilt das Kind eine Schulstunde im Trainingsraum.
  • Die Trainingsraumlehrkraft benachrichtigt nach zweimaligem Aufenthalt eines Kindes im Trainingsraum dessen Erziehungsberechtigte.
  • Bei bewusster Aufsässigkeit, ebenso nach dem vierten Aufenthalt im Trainingsraum, wird das Kind nach Benachrichtigung der Erziehungsberechtigten nach Hause geschickt.
  • Die Schulleitung wird informiert.
  • Erziehungsberechtigte und Schüler*in vereinbaren mit einer der Trainingsraumlehrkräfte für den nächsten Tag ein Beratungsgespräch und beantragen dann die Wiederaufnahme in die Regelklasse. Dafür wird ein Vertrag über das Verhalten in der Zukunft geschlossen.

Durch die konsequente Vorgehensweise konnten bisher mehrere Schülerinnen und Schüler frühzeitig und nachhaltig zu einer deutlichen Verhaltensänderung bewegt werden. Besonders erfreulich ist die zunehmende störungsfreie Unterrichtsatmosphäre in den meisten Klassen. Die Lehrkräfte stehen in einem  regelmäßigen Erfahrungsaustausch und suchen nach Verbesserungsmöglichkeiten.

Weitere Zielsetzung: Bei einzelnen Kindern, bei denen das Trainingsraumkonzept keine Verhaltensänderung erzielt, werden besondere Fördermaßnahmen durch Schulsozialarbeit und Lehrkräften entwickelt.

 

Folgende Regeln hängen in allen Klassen aus. Lehrkräfte können jederzeit auf die Punkte hinweisen!

 

Unsere SCHULREGELN:

1. Ich erscheine pünktlich zum Unterricht.

2. Ich lege mein Arbeitsmaterial vollständig bereit.

3. Ich gehe sorgfältig mit Material und Eigentum um

4. Ich befolge die Anweisungen der Lehrkraft.

5. Ich arbeite leise.

6. Ich melde mich und warte bis ich aufgerufen werde.

7. Ich höre zu.

8. Ich bin höflich und respektvoll.

 

Zusätzliche Informationen